Mittwoch, 7. Dezember 2011

Die Besten der Besten

Nein, um Menschen geht es hier nicht. Das wäre auch etwas viel der Beweihräucherung. Es geht um Whisky. Ein Fachhandel für Wein und Spirituosen in Wellington bietet einmal pro Monat eine Whiskyverkostung an. Die daraus hervorgehenden Spitzenreiter bilden dann den "Studiengegenstand" bei "The Best of the Best". Und so sieht dabei mein Arbeitsplatz  anfänglich aus:

Durch den Abend führt (wie durch alle Verkostungen) Daniel:

Er ist nur "freiberuflich" Whiskyexperte, im ersten Leben ist er Grafiker und Baudesigner. Das tut aber seiner Fachkenntnis keinen Abbruch.

Als ebenbürtigen Veranstaltungsort wird für diese eine Verkostung im Jahr immer die "Firth Hall" im "Wellington Collage"  angemietet. Da ist sie also die ehrwürdige Trinkgemeinde:



Wer irgendwann mal Harry Potter gesehen hat wird sich dieser Tafeln mit den Haus-Prefecten erinnern können. Es gibt sie also nicht nur im Film. Mehr noch, wenn man da mit neuseeländischen Freunden hingeht kommt immer mal so eine Bemerkung wie: "Der da war mein Schuldirektor"


Der ganze Abend wird abgerundet mit dem Schottischen Nationalgericht Haggis, welcher auch traditionell hereingetragen wird und mit einer Ansprache versehen. Diesmal habe ich das aufgezeichnet und das Video bei YouTube eingestellt

Nach erfolgreichem Studium sieht der Platz dann so aus :-)):


Im nächsten Jahr wieder ein "Best of the Best". Und das Beste daran ist, dass dem einige Verkostungen "in den Vorrunden" vorangehen :-)

Samstag, 3. Dezember 2011

Melbourne

Auf dem Rückweg von Torquay (siehe Post vom 28. November) habe vorgestern Nachmittag in Melbourne Station gemacht (bzw. machen müssen, da kein Fug am Abend nach Wellington zurückging).

Übernachtet habe ich am Flughafen um am Freitag früh nicht zu zeitig aufstehen zu müssen. Mit dem Flughafenbus ging es zurück in die Stadt und weiter zu Fuß quer durch die Innenstadt zum Parlament des Staates Victoria:


Weiter trieb es mich durch die Treasury Gardens zu Cook's Cottage. Das Haus ist 1755 gebaut von Kapitän Cook's Eltern. 1934 wurde es in England ab- und in Melbourne wieder aufgebaut. Somit ist es nunmehr Australiens "ältestes" Haus:

Weiter ging es dann mit der Ringbahn, die erstens frei und zweites alt ist. Letzteres hat natürlich das Herz eines ehemaligen Straßenbahnfahres höher schlagen lassen... :-). Tatsächlich ist das als Stadtrundfahrt angelegt mit Ansagen über Lautsprecher und so habe ich das auch genutzt:


Während ich mit dem Bus in die Stadt fuhr schwebte mir für das Abendessen was Italienisches vor. Das ist im Grunde auch gar kein Problem. Dass ich dann aber über eine Gasse gestolpert bin (Degraves St.), in dem ein italienisches Café und Restaurant nach dem anderen lag war dann aber doch ein erheblicher Glückstreffer:


Gestärkt (tatsächlich genudelt) habe ich dann noch einen ausgedehnten Bummel über den Federation Square auf die andere Flussseite und zurück zum Bus gemacht. Hier noch zwei Impressionen:




Mittwoch, 30. November 2011

Wahlen

Letzten Samstag waren Wahlen in Neuseeland. Da ich bereits am frühen Morgen unterwegs war nach Melbourne bin ich ein paar Tage eher zu einem Wahllokal gegangen, welches für die Woche vor der Wahl für alle offen hat, die am Wahltag nicht da sind (irgendwie hatte das auch mal nen deutschen Namen :-?). Das Wahlsystem ist von Deutschland kopiert und war somit für mich leicht zu handhaben. Was nicht von Deutschland kopiert war ist die Art die Wählerlisten zu handhaben und das geht so:

Man ist gesetzlich verpflichte sich in die Wahllisten aufnehmen zu lassen (das ist wahrscheinlich so in etwa das Gegenstück zum Eintrag beim Einwohnermeldeamt). Zur Wahl muss man natürlich nicht gehen, wenn man nicht will. Wenn man aber geht sagt man einfach seinen Namen und wo man wohnt (wegen des Wahlkreises) und wird dann freundlich zum entsprechenden Tisch gesendet. Dort liegt ein dickes Buch und ein Herr oder eine Dame streicht dann fein säuberlich mit Lineal und Kuli deinen Namen durch. Man erhält den Wahlzettel und der Rest geht dann wie in Deutschland.

Unterschiede:
  • Man kann in irgendein Wahllokal gehen 
  • Man braucht kein Personaldokument (Nennung des Namen reicht)
  • Es gibt keine Wahlbenachrichtigung
Frage mich bitte keiner, wie verhindert wird, dass man nicht in mehrere Wahllokale geht oder in eines anderen Menschen Namen eine Stimme abgibt. Vielleicht wieder eins von den britisch vererbten "Das macht man nicht" Dingern. Wie auch immer, ich hatte das glänzende Gefühl das "Big Brother is NOT watching you". Ich hoffe es bleibt so.

Montag, 28. November 2011

Australien

Seit vorgestern bin ich in Torquay für ein paar Tage. Die Tatsache, dass das Australien ist und dass jetzt Sommer ist und dass  dieses Gebiet für seine Strände und Surfangebot bekannt ist spielt alles keine Rolle. Es regnet meistens  und ist mal gerade so um die 20°C. Bestes Wetter also für eine Konferenz, wir sind ja nicht hier her gekommen um uns vom besten Strandwetter ablenken  zu lassen :-). Dennoch haben wir es heute geschafft mal für zwei Stunden am Strand zu laufen, wenigstens war die Sonne da, trotzdem ist es kalt.


Morgen Nachmittag geht es zurück. Mit einem Zwischenstop in Melbourne über Nacht, weil morgen Abend kein Flug mehr zurück nach Wellington geht.

An sich hatte ich vor hier noch ein paar Bilder unterzubringen, aber Internet ist hier so langsam dass ich Stunden sitzen würde für den Upload. Ich stricke die Bilder noch ein, sobald ich zurück in Wellington bin.

Update: Hier also die Bilder.  Bin seit gestern zurück und über meine wunderbare häusliche Glasfaser mit dem Rest der Welt verbunden.

So sah es aus an Tag der Ankunft auf dem Flughafen in Melbourne:


Am vorletzten Tag war es dann wenigstens nicht mehr so durchgängig bewölkt, so dass es zu einer Tour am Strand einlud. Aber außer Hunden war niemand im Wasser:


Diese kleine Kerlchen waren eher scheu als neugierig (ich nehme an, dass sie heimisch in Australien sind):



Sonntag, 6. November 2011

Guy Fawkes Day

Alljährliches Spektakel war gestern wenn in Erinnerung an Attentäter und deren erfolgreiche und staatlich sanktionierte Zutodebringung im englischsprachigen Gefilden Guy Fawkes Day begangen wird. Hier der geschichtliche Hintergrund zur Moritat und da ja heutzuatge sowieso schon alles im Netz ist hier ein Video.

Unsere Position beim Spektakel war etwas weiter rechts von der Person, die das Video eingestellt hat. Grundsätzlich ist das Feuerwerk aber von überall her in der Stadt zu sehen und bringt Wellington auf die Beine. Victor war letztes Jahr zwar schon dabei hatte aber das Ereignis im Kinderwagen verschlafen. Dies Jahr war er wach und ob der Böller ungehalten. Bei mir auf dem Arm war dann zwar alles gut aber er hat den Kopf abgewendet und lieber gekuschelt als gekuckt....

Sonntag, 30. Oktober 2011

Mein erstes Westfahrzeug

Auto ist es ja nicht. Mir ist nur klar geworden, dass mit dem Kauf eines neuen Fahrrads dieses nun tatsächlich das erste Ding ist, für das ich (richtig) Geld ausgegeben habe. Nachdem mich mein gutes altes Rad in Dresden und Leipzig über dreißig Jahre lang begleitet hat habe ich es zum Umzug schmählich im Stich gelassen und nicht mitgenommen. Es hätte bei den Bergen hier auch nicht wirklich ne Chance... Nun habe ich also ein Neues und bin damit auch fünf Minuten schneller in der Uni :-).

Victors Zweiter

Nachdem ich den ersten Geburtstag von Victor 2010 versäumt hatte (ich war für drei Monate in Leipzig) habe ich es nun diesmal wieder gutgemacht indem ich nen Geburtstagskuchen gebacken hatte. In schöner Tradition Möhrenkuchen (fragt sich nur in welcher Tratdition). Ne, Deutsch geht das nicht. Carrotcake geht da schon besser. Mit nur zwei Jahren ist das auch mit den Kerzen noch nicht so wirklich ein Problem :-). Wenigstens von der Anzahl her.


Das Bild zeigt Victor beim Versuch die Kerzen auszublasen, wo er sich fast die Haare runter gebrannt hätte, so dass dann doch sein großer Bruder geholfen hat.

China

Am 12. August ging es für eine Woche nach Peking zu einer Konferenz über Magnetresonanz Mikroskopie. Das ist an und für sich nichts besonderes, besonders war aber dass die Organisatoren das Konferenzbankett in der Volkskongresshalle organisiert hatten. In dem Saal in dem sonst große Empfänge stattfinden. Keine Ahnung, wieso uns diese Ehre zuteil wurde aber es war (r)echt beeindruckend:


Nach dem offiziellen Ende der Konferenz haben fast alle noch einen Tag drangehangen und die Große Mauer besucht. Wir waren nicht die einzigen... :-)


Und das Wetter war sehr gnädig mit uns, da es nicht zu heiß war!

Lange Pause

Mein letzter Eintrag liegt Monate zurück. Und das hat gute Gründe. Letzte Woche ist das zweite Trimester (in NZ gibt es Trimester anstatt Semester was den Bologna-Prozess Jüngern sicherlich ein Dorn im Auge sein dürfte) an der Uni Zuende gegangen und damit auch mein erstes Trimester an Lehre. Ich war damit über Strecken mit 4 Vorlesungen (über jeweils 50 Minuten), Tutorials und Laborbetreung pro Woche zugedeckt. Zwischendrin lag dann noch ne Konferenz, was den Druck noch erhöht hat. Nun nähert sich das dem Ende, Klausuren müssen noch durchgesehen werden und Noten zusammengestellt, aber dann ist das erst mal hinter mir. Und nachdem ich nun auch mein Schlafpensum wieder etwas aufgebessert habe gibt es auch wieder Zeit für den Blog.

Freitag, 22. Juli 2011

Willkommen zu Hause

Das wird ein kurzer Eintrag: Seit gestern habe ich meine "permanent residency". Ich zögere, dass mit "ständiger Aufenthaltsberechtigung" zu übersetzen, wie das wohl auf den Aufklebern der deutschen Ausländerbehörde steht. Es macht mich einfach zum Einwohner von Neuseeland (mit allen Rechten und Pflichten, einschließlich Jury Dienst...). Es gab ne Flasche Sekt heute..... :-)!

Lost Communication

Vor vierzehn Tagen war ich aus Leipzig nach Wellington zurückgekommen. Mit einer Stunde Verspätung. Der Grund? Eine Boeing 737, die mich von Auckland nach Wellington bringen sollte, aber nicht so richtig wollte. Wir wurden zwar vom Gate zurückgeschoben aber dann fehlte weiterer Fortschritt. Wenn irgendwas Neuseeländische Lebensart und Geisteshaltung beschreibt, dann die Art wie uns das vom Piloten (Air New Zealand) mitgeteilt wurde. Der Kapitän kam aus dem Cockpit, lehnte sich in den Türrahmen zur Kabine schnappte sich das Mikrofon und verkündete: "that we lost communication to one of our engines". Das erzählt er so beilläufig als wenn er gerade über die Lottozahlen vom letzten Wochenende berichtet. Weiterhin meinte er: "I would prefer not to take off with only one engine responding." So nach dem Prinzip: Na ja, an sich macht das nicht wirklich was, mit einem Triebwerk komme ich auch bis Wellington. Aber mir ist heute gerade nicht danach ohne Reserverad loszufliegen....

Er hat sich dann entschuldigt, dass er uns bitten müsste das Flugzeug über eine herangefahrene Treppe zu verlassen und versicherte weiter, dass wir schon noch nach Wellington geflogen werden würden: "we will check with an technician, maybe it's just a plug which needs to be pushed right back into it's socket. Or we may find ourselves another plane." An der Stelle habe ich mir schon gewünscht, dass es nicht einfach nur mal eben mit einem Handgriff zu beheben ist...

Nach 25 Minuten wurde ein anderes Flugzeug bereitgestellt  Unser Pilot lehnte wieder im Türrahmen und verkündete "we now have a much better plane, this one is even supposed to be working". Der Flugbegleiter entschuldigte sich dann noch, dass wir uns das Video zur Flugsicherheit noch mal antun müssen, aber das tut man(n) ja gern. Frau auch.

So sind wir dann doch noch in Wellington angekommen. Mit Sicherheit.

Lego Projekt

Irgendwann hatte Ying angefangen mit Ocean die Terrasse, die an unserem Haus ist mit Lego nachzubauen. Daraus ist schließlich das ganze Haus geworden. Mit allem drum und dran:

Zwischendurch sind uns die Steine ausgegangen. Da ich im Juni/Juli in Deutschland war hatte ich damit die Chance den Rucksack auf dem Rückweg mit Legosteinen vollzupacken, so dass das Haus zum Abschluss kommen konnte. Zwischenzeitlich konnte man schön reinschauen (weil ja die Steine alle waren :-)):

Alle Zwischenwände sind da und Ocean hat sogar unsere Ikea Couch nachgebaut. Nicht ganz im Maßstab aber was macht's.

Nachdem der Vorrat an Steinen wieder nachgefüllt war ist nun sogar der Silver Fern, der natürlich in einem Neuseeländischen Garten nicht fehlen darf, nachgebaut worden:
Zugegeben, der ist bisschen wie Picasso aber Lego hat eben noch nicht die entsprechenden Silver Fern-Teile, so dass es hier bei ein paar grünen Steinen bleibt.

Ostern 2011

Ostern ist zwar lange vorbei ich wollte aber dennoch ein paar Bilder einstellen. Wie im letzten Jahr wurden Eier gefärbt aber dieses Jahr waren wir ein wenig "professioneller". Mit Lebensmittelfarbe, warmen Wachs und Griffel ging es mehrschichtig zur Sache:

Mehrschichtig, weil abwechselnd Wachs und Farben aufgetragen wurden. Zum Teil wurde Wachs auch wieder entfernt. Das Ergebnis wurde dann am nächsten Tag bei strömenden Regen im Haus versteckt (und sogar alles wiedergefunden). Hier die gesammelten Resultate (nebst einigen Schokoladen- und Plasteeiern):

Sonntag, 10. April 2011

Ich Kriege Einen Anfall (IKEA) oder von solchen die auszogen das Möbeln zu lernen

Nun sind wir schon über ein Jahr in unserem neuen Heim und hatten an sich noch keine Möbel. Wir hatten zwar alles von Deutschland mitgebracht, aber wer uns aus Leipzig kennt weiß, dass wir da auch nicht gerade übereingerichtet waren. Ausnahme war Lei, Ihr Zimmer war gleich nach dem Einzug fertig.

Zwar hatten wir es geschafft im letzten Jahr Möbel für das Schlafzimmer zu kaufen (nach ewigem ablaufen von Möbelgeschäften) aber viel weiter waren wir noch nicht gekommen. Nach Weihnachten hatten wir uns mal wieder auf den Weg gemacht und sind im Großraum Wellington fündig geworden für ein Bett für Ocean und Victor. Was aber Möbel fürs Wohnzimmer angeht.... Je nun. Sofas sind riesig (wahrscheinlich haben ja alle 150 m2 große Zimmer und bei Regalen sah es ganz finster aus.  Entweder massive Kieferregale oder aber Konzepte, die preislich unerschwinglich waren.

Die Lösung war dann mal wieder IKEA.... Obwohl es das in Neuseeland  gar nicht gibt. Dafür gibt es ne Firma, die das Zeug nach Wunschliste aus Australien importiert. Und so kommt es dann zu den folgenden Bildern:

Endlich wieder ne IKEA Anleitung die den Geist fordert und zu Improvisationen anregt.

Zielstrebiges Aufbauen ist offensichtlich langweilig...

Das Resultat aber erwünscht und es war auch keine Schraube übrig (gefehlt hat auch keine). Nicht im Bild ist ein neuer Tisch und weitere Schränke vom Typ Billy. Da fehlen aber noch Teile, die es in Australien auch nicht gibt, die muss ich dann mal von Deutschland mitbringen (um einen Eckschrank aufzubauen).

Mein Arbeitszimmer hat auch ein kleines Sofa abbekommen.  

Und was ist die versteckte Nachricht in diesen Bildern? Beide Sofas können in Betten verwandelt werden. Also? An uns liegt es nicht mehr :-).

Sonntag, 3. April 2011

Bei den Pfadfindern

Vor einer Woche waren Ocean und ich übers Wochenende im Pfadfindercamp. Wenn ich nicht falsch liege sind die deutschen Pfadfinder teil des internationalen Scout Movement und so gibt es auch einen Neuseeländischen Zweig.

Ocean ist noch nicht so alt, dass er da schon alleine hinfahren darf. Er gehört zur Altersklasse der Keas (ein frecher einheimischer Papagei). Deshalb musste Vati mit :-). Das letzte Wochenende war unter dem Motto der Geschichte von Alice im Wunderland so dass wir alle ein Halstuch umbekamen (ja, ich auch!) mit jeweils Kreuz, Pik, Herz bzw. Karo drauf (wir waren Herz). Es wurden dann im Laufe des Nachmittags Situationen nachgespielt und nachgestellt, die aus dem Buch sind wie zum Beispiele das Croquet Spiel der Herz Dame. Ocean sitzt hier beim Turnier gerade und wartet bis "Herz" wieder an der Reihe ist.


Im Buch wurden für das Spiel zwar Flamingos verwendet, aber da hatte der Tierschutz Einwände, so das sich jedes Kind erst mal einen Schläger basteln durfte.

Nun, ich gebe zu, dass ich mich manchmal bisschen an die Pioniere erinnert gefühlt habe. Es war auch eine Begegnung der besonderen Art als am Sonntag Morgen bei einer kurzen Andacht auch der Königin gedacht wurde (diesmal der richtigen und nicht der aus dem Buch). Aber schließlich lebe ich hier und das ist Bestandteil dieses Landes und dessen Kultur. Außerdem war es gar nicht schlecht, dass Ocean mal selber sein Geschirr (per Hand!) abwaschen musste:


Zu Oceans Ehre muss ich erwähnen, das er sich strickt gegen Hilfe von mir gewehrt hat!
 
Leider hat uns das Wetter einen Strich durch das Lagerfeuer am Abend gemacht. Dafür war uns der Wettergott am Sonntag Vormittag gnädig als es ans Paddeln und Flossfahren ging:




Auf der Heimfahrt (der Vater von Oceans Klassenkameraden hatte uns mitgenommen) sind beide Jungs Nachmittag um zwei in den Tiefschlaf gefallen...

Mittwoch, 30. März 2011

Trinken für den guten Zweck

Dieser Leitspruch war nie mehr wahr als gestern Abend. Mache wissen, dass ich einmal pro Monat zur Whisky-Verkostung gehe. So auch gestern. Das besondere war aber, dass es eine Benefiz Veranstaltung war für einen Whisky-Händler in Christchurch, dem das Erdbeben bisschen sein Lager durcheinander gerüttelt hat. Nun, um ehrlich zu sein, das Lager war ne große (und teure Pfütze). Es gab aber Flaschen, die nicht kaputt waren. Dennoch waren die nicht mehr zu verkaufen, da die Etiketten oder auch das Glas leicht beschädigt ist. All diese Flaschen sind gestern Abend zur Verkostung (das ist ein Link auf die aktuelle Verkostung, wird also in ein paar Tagen nicht mehr auf die Verkostung von gestern zeigen) aufgefahren worden und andere Flaschen überdies versteigert. Ursprünglich hatte ich vor eine Flasche mit nach Hause zu bringen, aber die Angebote erreichten schnell 400, 500, 600 und einmal auch 700 Dollar, so das mein Budget deutlich überzogen war...

Geschmeckt hat es trotzdem.

Sonntag, 20. März 2011

Drachenbootfestival

Heute war Drachenbootfestival. Bei bestem Wetter und vor allem fast ohne Wind. Samstags sind die Rennen der Erwachsenen und am Sonntag tummeln sich die Schüler. Lei war mit ihrem Team von Wellington High School mit dabei und nach ihrer Angabe ist es so mittelmäßig gelaufen.



Das zweite Bild zeigt das Boot von Leis Team bei der Einfahrt in die Lagune (wo die Bote aus dem Wasser gehoben werden) nach einem hoffnungslosen Rennen von Ocean und mir den Kai entlang um mit den Boten an der Ziellinie zu sein. Na ja, wir haben es versucht.

Samstag, 12. März 2011

School Fair

Heute war Schulkirmes in Oceans Schule. Ich habe keine Ahnung, ob man "School Fair" so übersetzen kann aber das trifft es, denke ich.



Es wird schon Wochen davor gesammelt und Tage davor gebacken (zu unserer Schande muss ich gestehen, dass wir diesmal nur kaufend teilgenommen haben). Und all diese gestifteten Dinge werden dann verkauft und das geht von Kleidung über Kuchen hin zu Spielzeugen und allgemeinen Haushalt-Dingen. Wir haben zugeschlagen bei Spielzeugen und Büchern, Lei hält hier ihre neue Errungenschaft in den Händen:


Zudem gibt es jede Menge zu essen und zu trinken und auch ein kleines Karussell, Hüpfburg und Kokosnuss-werfen. Ocean hatte letztes Jahr einen Treffer erzielt , hat aber dieses Jahr knapp an der Nuss vorbei geworfen (da hat der Standbesitzer bisschen mit der Hand nachgeholfen und so ist die Nuss doch noch vom Ständer gefallen :-)):


Der Ertrag von all dem Verkauf geht normalerweise in den Schulhaushalt. Dies Jahr  geht aber ein Teil als Spende nach Christchurch.

Freitag, 11. März 2011

Zweieinhalb Wochen danach

Zur Zeit gibt es hier zwei Sorten von Menschen: Leute die hier leben und irgendwann wieder nach hause wollen. Studenten, Doktoranden, Touristen. Die haben eine gute Chance, dass sich während deren Aufenthalt ein solches Erdbeben wie am 22. Februar nicht wieder ereignet.

Und dann gibt es diejenigen, die hier leben und denen das zu hause ist. Die haben eine  gute Chance, dass sich gleiches an ihrem Ort wiederholt. Das bedeutet, dass man anfängt sich Strategien zurechtlegt, was man macht, nachdem Telekommunikation, Straßenverkehr und Infrastrukturen (Wasser, Strom, Abwasser, Supermärkte) weggebrochen sind.  Gegen den Einschluss in Gebäuden, wenn er denn stattfindet, ist sowieso kein Kraut gewachsen.  Darum muss man sich also nicht sorgen. Die Frage ist, wo das Brot und Wasser herkommt für die Tage danach. Oder wo man unterkommt, wenn es das eigene Haus mit erwischt. Alles keine fremden Gedanken, aber näher seit dem Beben in Christchurch.

Näher auch durch Kollegen aus der Uni in Christchurch, die ggf. nach Wellington oder andere Orte ausweichen. Es ist leicht sich vorzustellen, das so ein Erdbeben eine Veränderungen an den Glasapperaturen der Chemiker anrichtet. Chemielager haben sich in eine interessante Form von Sondermülldeponie umgewandelt. Näher ist es nicht zuletzt auch weil ein Kollege seine Frau in in dem eingestürzten Fernsehzentrum verloren hat.

Es gibt aber auch Mut und den Willen die Stadt wieder aufzubauen. Vorlesungen finden in großen Bierzelten statt, Dienstbesprechungen bei McCafe. Kinder schätzen die Stärke der täglich auftretenden Nachbeben und messen sich darin mit den Erwachsenen. Tatsächlich haben wir zur Zeit vermehrt Beben, drei innerhalb einer Woche. Wen das mehr interessiert wird hier vielleicht fündig: www.geonet.org.nz/earthquake/

Dienstag, 22. Februar 2011

Erdbeben in Christchurch

Zunächst: Wellington ist ein ganzes Stück weg von Christchurch was bedeutet, dass wir hier (außer durch die Nachrichten) von dem Erdbeben gestern nichts mitbekommen haben.

Zweitens, warum diesmal Tote und erhebliche Schäden in der Stadt obwohl doch das Beben letztes Jahr viel Stärker war. Die Antwort ist einfach. Das Epizentrum lag nur 10 km vom Stadtzentrum weg und war nahe an der Oberfläche (5km tief). Dazu kommt, dass das Beben im letzten Jahr in der Nacht war und die Straßen leer. Diesmal war das kurz vor eins Mittags und herunterstürzende Gebäudeteile sind damit tötdlich, wenn man darunter steht. Zwei Busse sind von Fassaden getroffen worden.


Hier noch einen Link zu einer Seite ein, die aktuelles weiß, allerdings in Englisch.


Liebe Grüße aus Neuseeland

Petrik