Freitag, 11. März 2011

Zweieinhalb Wochen danach

Zur Zeit gibt es hier zwei Sorten von Menschen: Leute die hier leben und irgendwann wieder nach hause wollen. Studenten, Doktoranden, Touristen. Die haben eine gute Chance, dass sich während deren Aufenthalt ein solches Erdbeben wie am 22. Februar nicht wieder ereignet.

Und dann gibt es diejenigen, die hier leben und denen das zu hause ist. Die haben eine  gute Chance, dass sich gleiches an ihrem Ort wiederholt. Das bedeutet, dass man anfängt sich Strategien zurechtlegt, was man macht, nachdem Telekommunikation, Straßenverkehr und Infrastrukturen (Wasser, Strom, Abwasser, Supermärkte) weggebrochen sind.  Gegen den Einschluss in Gebäuden, wenn er denn stattfindet, ist sowieso kein Kraut gewachsen.  Darum muss man sich also nicht sorgen. Die Frage ist, wo das Brot und Wasser herkommt für die Tage danach. Oder wo man unterkommt, wenn es das eigene Haus mit erwischt. Alles keine fremden Gedanken, aber näher seit dem Beben in Christchurch.

Näher auch durch Kollegen aus der Uni in Christchurch, die ggf. nach Wellington oder andere Orte ausweichen. Es ist leicht sich vorzustellen, das so ein Erdbeben eine Veränderungen an den Glasapperaturen der Chemiker anrichtet. Chemielager haben sich in eine interessante Form von Sondermülldeponie umgewandelt. Näher ist es nicht zuletzt auch weil ein Kollege seine Frau in in dem eingestürzten Fernsehzentrum verloren hat.

Es gibt aber auch Mut und den Willen die Stadt wieder aufzubauen. Vorlesungen finden in großen Bierzelten statt, Dienstbesprechungen bei McCafe. Kinder schätzen die Stärke der täglich auftretenden Nachbeben und messen sich darin mit den Erwachsenen. Tatsächlich haben wir zur Zeit vermehrt Beben, drei innerhalb einer Woche. Wen das mehr interessiert wird hier vielleicht fündig: www.geonet.org.nz/earthquake/

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